Mag.a Irene Sachse - Organisationsberatung, Training, Coaching, Geragogische Personal- und Organisationsentwicklung
 
Geragogik

Die Geragogik ist - in Analogie zur Pädagogik und zur Andragogik (= Wissenschaft von der Bildung Erwachsener) - jene wissenschaftliche Disziplin, die sich systematisch mit Lern- und Bildungsprozessen im und für das Alter(n), mit den gesellschaftlichen Rahmenbedingungen des Alter(n)s auf den Ebenen der Wissenschaft und Forschung, der Lehre, der Aus- und Weiterbildung und auf der Ebene konkreter Lernprozesse auseinandersetzt. Auf der Grundlage aktueller Forschungsergebnisse entwickelt sie didaktische Konzeptionen und setzt diese in Bildungsarrangements um. "Ältere", im Berufsleben stehend oder bereits pensioniert, werden unter Berücksichtigung ihrer individuellen Ressourcen und Potenziale durch professionell konzipierte und begleitete Lernprozesse unterstützt.

Pädagogik - Andragogik - Geragogik

Wozu Geragogik?
Die mittel- bis langfristig schrumpfende Erwerbsbevölkerung erfordert eine Ausweitung der Alterserwerbsarbeit. Ältere Erwerbspersonen benötigen ein alternsgerechtes Arbeitsumfeld, alternsgerechte Didaktik und Lernsettings. Mit der steigenden Lebenserwartung ist die ursprüngliche traditionelle strikte Dreiteilung des Lebenslaufs einer Vierteilung gewichen: zu der Bildungs-, Berufs- und Ruhestandsphase tritt ab ca. 80/85 Jahren das sogenannte vierte Lebensalter. Diese Entwicklungen machen eine Anpassung des Bildungssystems an die Bedürfnisse und Erwartungen der Älteren sowohl im Erwerbsleben als auch in der nachberuflichen Phase notwendig. Elisabeth Bubolz-Lutz (2007) beschreibt Bildung als konstituierenden Faktor für die gesamtgesellschaftliche Aufgabe der Gestaltung des demografischen Wandels. Bildung versetzt Menschen in die Lage, die Herausforderungen der beruflichen und nachberuflichen Lebensphase erfolgreich zu bewältigen, ihre individuellen Ziele zu erreichen und ihr Leben aktiv zu gestalten.

Ansatzpunkte für Geragogik
Auf der Ebene der Erwerbsarbeit stehen beispielsweise die Konzeption und Umsetzung von Maßnahmen (z. B. altersgerechte Gestaltung der Arbeitsorganisation, betriebliche Gesundheitsförderung) zur Ermöglichung von alternsgerechtem Arbeiten und zum Erhalt der Arbeitsfähigkeit (Employability), der Aufbau und die Umsetzung eines systematischen Generationenmanagements, die Initiierung von intergenerationellen Lernprozessen (z. B. Transfer von Erfahrungswissen)und am Übergang zwischen beruflicher und nachberuflicher Phase die Vorbereitung auf die Pension im Mittelpunkt. Wir gestalten das Alter(n)Auf der Ebene der nachberuflichen Lebensphase befassen sich geragogische Lernkonzeptionen beispielsweise mit intergenerationellem Lernen, mit ehrenamtlichem/freiwilligem Engagement von bzw. mit Älteren, mit der Prävention und Gesundheitsförderung im Alter sowie mit Bildungsangeboten im Freizeit- und Kulturbereich. Siehe Geragogische Organisations- und Personalentwicklung

Nutzen von Lernen und Bildung im Alter
Im Alter kommt es zu einem Leistungswandel: Ältere sind nicht weniger, sondern anders leistungsfähig. Wenn Lern- und Bildungsprozesse erfolgreich sein sollen, müssen während der Erwerbstätigkeit und in der nachberuflichen Phase altersadäquate Lernkonzeptionen entworfen und umgesetzt werden. Lernen in einer Wissens-, Leistungs-, und Informationsgesellschaft betrifft mittlerweile alle Altersgruppen: Bildung ist nicht nur für berufliche Qualifizierung wichtig sondern auch eine Voraussetzung für Gesundheit, Wohlbefinden und Lebensqualität.

Links
Österreichischer Verband der Geragoginnen und Geragogen, www.geragogik.at
Forschungsinstitut Geragogik, Witten, www.fogera.de

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